BAK-10 Spezial-Laboranalyse des Wassers auf Bakterien und Keime

Ist das Trinkwasser wirklich keimfrei?

Mit den Wasseranalysen auf Bakterien und Keime kann das Leitungswasser auf gefährliche Krankheitserreger untersucht werden. Es werden drei unterschiedliche Untersuchungen angeboten:

• Bakterienanalyse BASIS: Diese Laboranalyse ist eine Basisprüfung des Trinkwassers auf das Vorhandensein von Darmbakterien. Die eingesandte Wasserprobe wird dabei auf das Vorhandensein der Bakterien Escherichia coli (E.coli) und coliforme Keime untersucht. Das Bakterium Escherichia coli (E.coli) zählt zu den häufigsten Verursachern von Infektionskrankheiten. Laut Trinkwasserverordnung darf der Grenzwert 0/100ml von nicht überschritten werden, da sonst ein erhebliches Gesundheitsrisiko besteht.
  
  
• Bakterienanalyse PLUS: Der Bakterien-Wassertest PLUS untersucht das Leitungswasser auf krankheitsauslösende Darmbakterien sowie Enterokokken. Enterokokken kommen häufig in der Umwelt, dem Erdboden und somit auch dem Grundwasser vor. Sie können bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu Infektionen wie z.B. Harnwegsinfektionen oder Wundinfektionen führen. Zusätzlich wird die Gesamt-Keimzahl bei 22°C (Umwelttemperatur) und die bei 36°C (Körpertemperatur) untersucht.
  
  
• Bakterienanalyse PREMIUM: Die Wasseranalyse PREMIUM ist untersucht alle wichtigen Hygieneparameter des Leitungswassers und beinhaltet Analyse auf Legionellen und Pseudomonaden. Pseudomonaden sind äußerst resistente Keime kommen häufig in Krankenhäusern vor. Sie können schwere Wundinfektionen und Lungenentzündungen verursachen. Aufgrund der Resistenz gegen Antibiotika ist die Therapie besonders schwierig. Dieser Wassertest ist besonders für Menschen mit schwachem Immunsystem besonders geeignet.
  
  

Probenentnahme, Rückversand und Testergebnisse

Die jeweiligen Testsets BASIS, PLUS und PREMIUM beinhalten alle notwendigen Komponenten zur Probenahme und Rückversand. Zur Entnahme der Wasserprobe ist eine sterile Flasche im Lieferumfang enthalten. Eine ausführliche Anleitung beschreibt den Vorgang zur korrekten und fehlerfeien Entnahme des Wassers zur Untersuchung im Labor. Bei den Bakterienanalysen PLUS und PREMIUM muss der Rückversand der Wasserprobe innerhalb von 24 Stunden erfolgen (eine längere Dauer des Rückversands würde die Untersuchungsergebnisse verfälschen). Im Lieferumfang dieser Wassertests sind daher ein EXPRESS-Versandlabel (kostenloser Rückversand per Kurier innerhalb von 24 Stunden) sowie Kühlakkus enthalten. Die Ergebnisse sind bereits nach ca. 3-7 Werktagen online einsehbar und abrufbar. Aufgrund der aufwendigeren PREMIUM-Analyse sind die Testergebnisse erst nach 14 Tagen verfügbar.

Warum sollte Trinkwasser auf Bakterien und Keime getestet werden?

Aufgrund äußerlicher Verunreinigungen, z.B. durch Bau- oder Sanitärarbeiten, defekte Leitungen oder nahegelegene landwirtschaftlichen Anlagen, kann es zur Ansiedlung von Krankheitserregern in den Wasserleitungen kommen. Zur Beurteilung, ob vom Trinkwasser eine mögliche Gesundheitsgefahr ausgeht, wird das Wasser im Labor auf ganz bestimmte Arten von Keimen untersucht. Dabei wird das Wasser auf "Hygieneindikator"-Bakterien (coliforme Keime, Escherichia coli [E. coli], Enterokokken untersucht. Ein Nachweis dieser Keime zeigt einen Hygienemangel und mögliche Gesundheitsgefahr an. Aufgrund Ihres Vorkommens im Darm von Lebewesen werden diese Bakterien auch als Fäkal- oder Darmkeime bezeichnet.

Neben dem Nachweis von Darmbakterien kann das Trinkwasser auch auf die Gesamtkeimzahl untersucht werden. Dazu wird im Labor eine klassische mikrobiologische (kulturellen) Untersuchung durchgeführt. Die Laboranalyse prüft dazu, wie viele Mikroorganismen bei verschiedenen Bebrütungstemperaturen auf einem Nährboden in einer Petrischale wachsen. Die Keime der Wasserprobe werden also gezielt vermehrt. Danach wird ein quantitatives Messergebnis durch Auszählung der koloniebildenden Einheiten (KBE) je 100ml ermittelt. Die Untersuchung zeigt als an, ob das Wasser belastet ist und wie stark die Belastung ist.

• Keimwachstum bei 22°C Temperatur: Solche Keime kommen eher in der freien Umwelt vor, da diese bereits bei einer Temperatur von 22°C wachsen.
  
  
• Keimwachstum bei 36°C Temperatur: Diese Temperatur entspricht der Körpertemperatur von Säugetieren oder Vögeln. Bei dieser Temperatur wachsende Keime kommen eher im Tierdarm vor. Ein solches Keimwachstum zeigt daher die Verunreinigung des Wassers mit Fäkalien an. Auch eine Legionellenprüfung wird beispielsweise im warmen Wasser durchgeführt.
  
  

Durch die Ermittlung der Gesamtkeimzahl einer Wasserprobe kann auf die allgemeine Keimbelastung des Wassers geschlossen werden. Grundsätzlich ist auch Trinkwasser niemals keimfrei bzw. steril. So liegt der Grenzwert der Keimbelastung nach der deutschen Trinkwasserverordnung bei 100 koloniebildenden Einheiten pro Milliliter (KBE/ml) fest. Dieser darf nicht überschritten werden. Da die meisten im Wasser vorkommenden Keime ungefährlich sind, sagt eine erhöhte Gesamtkeimzahl nichts über die Anwesenheit von Krankheitserregern aus. Aber eine Überschreitung kann auf ein Problem mit der Hygiene hinweisen und sollte auf die Ursache untersucht werden.

Mögliche Ursachen für einer erhöhte Gesamtkeimzahl im Wasser:

• Verunreinigungen durch Trinkwasser-Hausinstallation (Rohre im Haus)
• Bau- und Wartungsarbeiten am Wasserversorgungsnetz
• Verkalkter oder verunreinigter Perlator (Strahlregler bzw. Siebeinsatz am Wasserhahn)

Problemfall Perlator am Wasserhahn – Hinweis zur Entnahme der Wasserprobe

Der sogenannte Perlator am Wasserhahn sollte regelmäßig herausgeschraubt und entkalkt bzw. gereinigt werden. Sonst können sich Biofilme (organische bzw. mikrobiologische Ablagerungen) bilden. Dieser ist ein idealer Nährboden für Keime. In diesem Zusammenhang muss außerdem darauf hingewiesen werden, dass die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung nur bis zum jeweiligen Hausanschluss gelten. Ein verkeimter Perlator liegt damit allein in der Verantwortung des jeweiligen Nutzers.

Möglichkeit 1 - mit Perlator: Die Wasserprobe wird ganz normal aus dem Wasserhahn mit aufgeschraubten Perlator entnommen. Vor Probenentnahme sollte aus dem Wasserhahn 4 Stunden kein Wasser entnommen werden. Nach Ablauf dieser Zeit wird das Wasser aus dem Wasserhahn in das Probengefäß abgefüllt. Der Nachteil dieser Möglichkeit besteht jedoch darin, dass bei Auftreten einer erhöhten Keimzahl nicht nachweisbar ist, ob die Ursache einer erhöhten Gesamtkeimzahl eine verunreinigte Hausinstallation oder ein verkeimter Perlator ist.

Möglichkeit 2 - ohne Perlator: Für eine fachmännische Probe wird der Perlator sowie zusätzliche Dichtungen vor Probenentnahme vom Wasserhahn abgeschraubt. Der Auslauf des Wasserhahns wird dann mit Alkohol oder einem Feuerzeug desinfiziert. Danach wird 1 Liter Wasser aus dem Hahn abgelaufen lassen. Erst dann wird die Wasserprobe in das Probegefäß gefüllt. Durch diese Art der Probenentnahme kann ein aussagekräftiges Analyseergebnis über den Zustand des Trinkwassers in der Hausinstallation ermittelt werden. Ein verunreinigter Perlator kann ein qualitativ hochwertiges Trinkwasser bakteriell negativ beeinflussen. Die regelmäßige Reinigung des Perlators liegt in der Verantwortung des Nutzers.

Wichtiger Hinweis zum Analyseergebnis

Es ist zu beachten, dass diese Wasseranalysen nur der Eigenkontrolle dienen. Die Ergebnisse des Wassertests haben vor Behörden und Gerichten keinen Bestand, da die Entnahme der Wasserprobe nicht durch akkreditiertes Fachpersonal vorgenommen wurde. Wenn gerichtlich und behördlich anerkannte Ergebnisse gemäß der Trinkwasserverordnung (TrinkwV2001) benötigen (z.B. für Vermieter oder Wohnungsgesellschaften), muss die Probeentnahme durch einen akkreditierten Probenehmer erfolgen. Kontaktieren Sie uns diesbezüglich und wir beraten Sie gerne.

Für weitere Fragen zum Wassertest, zur Probenentnahme sowie den Analyseergebnissen beraten wir gerne persönlich und ausführlich.